Foto: Ulrike Pawandenat
28
Februar 2021
Album-Update

9 Monate nach Crowdfunding: Wo bleibt mein Album “Frei”?

Es ist nun fast neun Monate her, seitdem ich das Crowdfunding mit der Hilfe meiner ÖXL-Familie (ich mag den Begriff “Fan” einfach nicht..) erfolgreich beendet habe. Neun Monate sind eine lange Zeit und ich fühle, dass es an der Zeit ist, für Klarheit zu sorgen, denn bestimmt fragen sich einige von Euch: Wo bleibt mein Album “Frei”?

Bevor ich Euch jedoch darüber aufkläre, möchte ich mich für Eure Geduld bedanken, denn es war ein verrücktes Jahr für alle von uns, in dem ein wenige neue Musik sicher gut getan hätte.
(Ich verspreche Euch aber an dieser Stelle, dass ich mir als Dank etwas überlegt habe, woran ich derzeit im Hintergrund arbeite; Etwas, was wohl niemand (mehr) erwartet! 😉 )

Kein zurück!

 

Als der Samen für den Bau eines eigenen Tonstudios gepflanzt war, war ich – aus heutiger Sicht betrachtet – etwas grün hinter den Ohren. Ich wusste nicht im Ansatz, was auf mich zukommen würde. Der erste Schritt war, dass ich aufgrund meiner mangelnden Kenntnisse einen Studioplan kaufen musste, und da ich die Sache ordentlich machen wollte, habe ich mir einen professionellen Studioplanner an die Seite geholt.
Jeder Raum ist unterschiedlich und da der Raum eines der wichtigsten Kriterien fürs Aufnehmen eines Albums ist, kostet ein Plan eine Menge Geld: 900€.

Ich fiel aus allen Wolken und JA!, natürlich war das für mich anfangs ein Schock, aber vielleicht war dieser Preis notwendig, damit ich nicht nach dem nächsten, viel größeren Schock mein Vorhaben zum Bau eines Tonstudios “auf Eis lege”: Der finale Plan, den ich wenige Wochen später zugesendet bekam.

Ich sage soviel: Innerhalb kürzester Zeit geriet mein Wunsch nach einem eigenen Tonstudio ins Wanken.

Am Tag 4 des Crowdfundings sind bereits 6762€ zusammengekommen. Unglaublich!
Der Plan war viel(!) komplexer, als ich es erwartet hatte. Dies ist nur eine von vielen Seiten meines Studioplans. Jedes Modul ist aus bestimmten Materialien gebaut; die Abstände und Maße jeder Latte sind auf den Millimeter vorgegeben.

Schnell wurde klar, dass das ein größeres Vorhaben wird, als anfangs gedacht

Zum Glück habe ich keine zwei linken Hände, wenn es um handwerkliche Dinge geht und da ein Mann sein Wort halten sollte, stellte ich mich natürlich der Herausforderung; auch wenn sofort klar war: Das dauert länger als geplant. Zu dem komplexen Plan kam nämlich dazu, dass ich nebenbei Zeit fürs Songwriting und Zeit für meine Auftritte und deren Vorbereitung einplanen musste.

In dem Moment, in dem ich diese Zeilen schreibe, ist mein Studio beinahe fertig und es ist verdammt schick geworden – ich bin sehr stolz!

Sicherlich kennen es viele von Euch: Es ist ein tolles Gefühl, wenn man sich durch etwas durchboxt, obwohl man zu Beginn Zweifel hatte, ob man es alleine schafft.

Ich habe während des Baus jede Menge dazugelernt und obwohl ihr denken könntet “Super, dann kommt ja bald das Album”, stehe ich vor der nächsten großen Herausforderung!
(Eine Dokumentation des Baus findet Ihr auf meinem Zweit-Instagram-Profil:
https://www.instagram.com/oexlstreetmusic_studiobau/)


Die Perfektionismus-Falle

Bevor ich mit dem Studiobau begonnen habe, war klar, dass das Album toll werden sollte; Ein Album, welches neben den besten Songs der Vergangenheit auch besondere, neue Songs beinhalten soll; Songs, die Euch hoffentlich begeistern.
Der Großteil der Songs ist bereits fertig geschrieben und muss nun aufgenommen werden, doch genau hier wartet die Perfektionismus-Falle:

Ich bin ein Träumer mit großen Träumen. Ein Straßenmusiker, der versucht mit viel Herz und Zuversicht in ausverkauften Stadien und irgendwann der Royal Albert Hall zu spielen. (Wenn Du auf “Royal Albert Hall” klickst, kannst Du Dir mal ein paar Bilder ansehen. Findest Du nicht auch, dass “sie” unglaublich schön aussieht?)

Was mich auf meiner Reise dahin bremst, ist mein Unwille, mich für den schnellen Ruhm zu verkaufen. Ich habe einfach Angst, mich dabei zu verlieren und ich liege sehr an der Bindung, die ich zu meiner – ich sag’s nochmal – nicht Fangemeinde sondern Zweitfamilie habe! 😉

Mein Motto ist schließlich “Frei. Glücklich. Ich.” – nicht: “Hände gebunden. Unglücklich. Knebelvertrag.” (Vielleicht gibt es irgendwann einen Mittelweg, den ich jedoch bislang noch nicht gefunden habe, aber dazu vielleicht in einem späteren Blogpost.)

“Ist man in den kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern.” (Konfuzius)

Jetzt steht mein erstes Album an und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht gerne so schnell wie möglich eine ausverkaufte Tour spielen wollen würde – Nicht nur, um so viele Menschen wie möglich mit meiner Musik zu erreichen, sondern auch um sie zusammen zu bringen. (Denn wie sich in den letzten Jahren herauskristallisiert hat, sind die Menschen bei meinen Konzerten/Auftritten allesamt tolle und herzliche Menschen und verstehen sich meist super untereinander, was mich tierisch glücklich macht.)

Mit diesem tiefen Wunsch nach dem nächsten Schritt in diese Richtung kommt gleichzeitig auch Druck, für den ich allein verantwortlich bin: Hoffentlich

1. gefällt Euch das neue Album, sodass sich die Warterei gelohnt hat!

 

2. wird das Album gut genug, sodass vielleicht sogar ein Song im Radio läuft! (Wie cool wäre das denn? Dann machen wir gemeinsam einen Termin aus, sodass wir es gemeinsam erleben können!)

 

3. hole ich das beste aus meinen Songs heraus! (Schließlich sind diese Songs das Resultat unzähliger Stunden fokussierter Arbeit.)

Ich werde mich damit anfreunden müssen, dass es perfekt für uns Menschen nicht gibt; dass es nach diesem Album weitergeht; dass ich nicht mehr tun kann, als mein bestes zu geben und dann zu hoffen, dass es nicht nur mir, sondern auch Euch gefällt.


Wann also kommt das Album?

Ich möchte ungern ein genaues Datum nennen, weil ich nicht noch einmal ein falsches Datum angeben möchte. Ich werde mich in den kommenden Wochen mit dem Aufnehmen einfuchsen und dann Stück für Stück das Album fertigstellen.

Was ich Euch versprechen kann, ist Folgendes: Das Album-Release-Konzert wird etwas ganz besonderes! Bis dahin möchte ich noch einmal um Eure Geduld bitten. Ich hoffe sehr, dass ich auf Euer Verständnis zählen kann. Es tut mir sehr leid, wenn einige von Euch etwas enttäuscht sind, dass es so lange dauert. Ehrlich. Ich habe zwischendurch ein schlechtes Gewissen gehabt, weil ich dachte: ‘Man, die haben mir so viel Geld übers Crowdfunding gegeben und wissen gar nicht was los ist…’
Deshalb ist mir dieser Blogpost in meinem Reisetagebuch so wichtig: Ihr sollt wissen, dass alles hinter den Kulissen vorangeht. Das Studio ist so gut wie fertig; ich habe ganz tolle neue Songs für Euch und ich kann’s kaum erwarten, Euch das Album in die Hand zu drücken. Es dauert einfach etwas länger als gedacht, denn es ist das größte Projekt meiner “Musikerkarriere”.

Ich würde mich riesig über Eure Gedanken hierzu freuen. Schreibt mir gerne in die Kommentare am Ende der Seite oder schickt mir eine Nachricht über mein Kontaktformular.

Danke dass es Euch gibt & danke für Eure Geduld.

… und ich schwinge mich jetzt von der Computer-Tastatur zu meiner Lieblings-Tastatur ;), um den neuen Song fertig zu schreiben!

ÖXL | Victor

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