Das erste Mal Live im TV.
– Zu Gast beim NDR Nordmagazin.
Gestern Abend habe ich erstmalig Kontakt mit dem Live-Fernsehen gemacht. In diesem Beitrag schildere ich meine Gedanken & Gefühle dazu.
Es ist eine Woche vor dem Konzert, als mich ein Journalist des NDR kontaktiert. Er möchte sich mit mir treffen, um ein Portrait von mir für das Nordmagazin zu drehen. “Wow”, denke ich. Das ist wunderbar! Also nehme ich das Angebot gern an. Wir verstehen uns gut und kurzerhand steht fest: “Das machen wir!”.
Gestern war es soweit: Ich packe meine neue Gitarre in mein Auto und fahre los.
Auf dem Weg ins Landesfunkhaus in Schwerin höre ich NDR1 MV. Plötzlich fällt mein Name. Ich grinse über beide Ohren. Mein Name im Radio, das ist etwas, wovon ich wortwörtlich vor 2,5 Jahren geträumt habe.
Angekommen im Landesfunkhaus werde ich in Empfang genommen von der Redakteurin des Nordmagazins. Sofort duzen wir uns – mag ich. Ich werde ins Studio begleitet, in welchem das Nordmagazin gedreht wird. Ich mache große Augen – das kenne ich sonst nur aus dem Fernsehen, doch diesmal schaue ich von hinter den Kulissen, bekomme die Abläufe mit und merke, dass hier etwas abläuft, was sehr durchstrukturiert und professionell ist. Und das alles in einer unbeschwerten und angenehmen Atmosphäre. “Das fetzt”, denke ich mir. Ich fühle mich wohl.
Es ist 19:05 Uhr.
In 25 Minuten beginnt die Show – und zwar auf die Sekunde genau. So läuft das im Fernsehen. Ich gehe in die “Maske”. Eine Visagistin verpasst mir in einem größeren, mit Spiegeln behängten und nach Make-Up duftenden Nebenraum, das nötige Extra, um im Licht der Scheinwerfer bestmöglich rüberzukommen.
19:20 Uhr
Im Studio herrscht Bewegung. Der Studioleiter Thorben hat alles im Griff und gibt regelmäßig Zeiten durch, sowie Anordnungen der Regie, welche er über sein Funksender ins Ohr gesendet bekommt.
19:25 Uhr
Ich setze mich in die Ecke und denke über mögliche Fragen nach. Versuche im Moment anzukommen. Ich bin fokussiert – obgleich ich weiß, dass selbst, wenn es heute in die Hose gehen sollte, es nur ein kleiner Kreidepunkt auf meinem Kreidestrich namens Leben ist.
19:29:50 Uhr
Thorben (Studioleiter): “Noch zehn.”
19:30 Uhr
Showtime. Und plötzlich funktionieren alle. Der Moderator macht sein Ding. Selbstsicher und souverän. Kurze Anmoderation. Dann ein Beitrag. Während der Beitrag läuft, ist im Studio Bewegung. Die Kameras werden umgestellt, der Moderator stellt sich auf bestimme Positionen, die bereits auf dem Boden mit Zahlen gekennzeichnet sind. Beitrag vorbei. Showtime 2.0.
Ich zähle nebenbei die Beiträge, um ungefähr zu wissen, wann ich dran bin. Ich habe die Ehre, dass mein Bericht den Abschluss des heutigen Nordmagazins darstellt. Geplant sind 9 Minuten für mich. Das ist in der Fernsehbranche in einem Format wie dem NDR Nordmagazin sehr, sehr viel. Ich bin wirklich dankbar dafür.
Beitrag um Beitrag geht vorbei. Plötzlich heißt es: “Nach diesem Beitrag bist Du dran.”
Ich setze mich auf den für mich vorgesehenen Barhocker. 3 Sekunden. 2 Sekunden. “Ich bin jetzt live im Fernsehen vor ungefähr 300 000 Menschen”, denke ich mir. 1 Sekunde. Go.
Aber gleichzeitig habe ich Vertrauen in mich selbst und spiele einfach mich. Ich spiele “Ich”. Ich versuche einfach ich zu sein.
Es funktioniert. Ich fühle mich wohl, ich habe Spaß. Ich spiele noch einen Song live an. Auch da sitzt alles. Perfekt. Show vorbei.
Erster Live-Auftritt im Fernsehen ist erfolgreich abgehakt.
Die Reise des Straßenmusikers geht weiter.
Abschließend möchte ich noch einen Gedanken teilen, den ich im NDR Bericht über mein Konzert noch nicht hatte. Ich sagte: “Es geht ein Film ab. … Ich brauche ein paar Tage.”
Ich glaube, dass ich mittlerweile diesen Abend in St. Georgen größtenteils verarbeitet habe. Auch glaube ich, dass ich dieses Gefühl, welches ich dort hatte, nun verstehe.
So fühlt es sich an, wenn Träume wahr werden; wenn man einen Weg nach seinen eigenen Visionen und Vorstellungen lebt und merkt, dass es aufgeht; dass es funktioniert.
Hier ist der Link zum kompletten Beitrag:
Ein Foto aus dem Wohnzimmer eines Zuschauers.